Tierphysiotherapie Giacalone

 

 

Ziele und Vorteile der Blutegeltherapie

Was passiert bei einer Blutegelbehandlung?
Eine Behandlung dauert in der Regel zwischen 20 und 60 Minuten. Oft ist schon eine einmalige Behandlung ausreichend. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, bei denen zwar bereits nach der ersten Behandlung eine Besserung eintritt, es aber sinnvoll ist, den Erfolg der Therapie mit Folgebehandlungen zu festigen.
Der Blutegel sägt sich mit seinen kleinen Zähnchen, die wie ein Mercedes-Stern geformt sind, vorsichtig in die Haut, so dass die Tiere den Biss zwar registrieren aber nicht als sehr schmerzhaft empfinden. Nach ihrer Mahlzeit fallen die Egel selbständig ab. Danach entstehen kleine Krusten die nach ein paar Tagen abfallen.      

Häufig fühlen sich die Patienten nach der Behandlung 2-3 Tage schlapp, weshalb in dieser Zeit von Hochleistungssport abgeraten wird.

Der heilende Effekt hält in der Regel lange an. Sollten erneut Beschwerden auftreten ist es günstig, sofort eine erneute Behandlung durchzuführen. So können die Intervalle zwischen den einzelnen Behandlungen erheblich verlängert werden.

Wie reagiert ihr Tier auf den Blutelgelbiss?
Tiere akzeptieren in der Regel den Blutegelbiss ohne Abwehrreaktion und tolerieren die Behandlung meist geduldig. Sie haben im Verlauf der Evolution die heilsame Wirkung des Blutegelbisses in ihrem Instinkt fest verankert. Viele Tiere dösen bei der Behandlung ruhig vor sich hin.
Ursache hierfür scheint zu sein, dass die Egel ein beruhigendes Mittel mit in die Wunde injiizieren.

Welche Nachsorge ist erforderlich?
Nach dem Biss blutet die Stelle zwischen 2 und 12 Stunden nach. Dies kann von wenig tröpfelnd bis stark blutend sein. Haben Sie aber keine Angst, Ihr Tier kann nicht verbluten. Das Nachbluten ist im Gegenteil sogar sehr erwünscht, da es der Genesung dient.
Wenn sich Verunreinigungen der nachblutenden Wunde verhindern lassen, kann die Wunde offen bleiben. Bei Hunden und Katzen die in der Wohnung gehalten werden schützt ein saugfähiger Verband gegen Verschmutzungen durch Nachblutung. 

Welche Risiken bestehen für ihr Haustier?
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei der Blutegeltherapie von Tieren sehr selten. Grundsätzlich bestehen Risiken von Wundinfektionen und allergischen Reaktionen sowie der Gefahr der Überdosierung, insbesondere bei kleinen Tieren.
Darüber hinaus können Erkrankungen des Kleintieres vorliegen bei denen eine Blutegeltherapie nicht angezeigt ist. Deshalb rät die DGTHA (Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Therapien mit Hirudineen und ihres Artenschutzes e. V.) Tierhaltern von einer Selbstmedikation ihrer Haustiere ab.